Bison   Sonstiges

 

Was es sonst noch zu berichten gibt, und was nicht in die übrigen Rubriken passt, wird hier veröffentlicht.

Es gibt unendlich viel zu Erzählen über Bisons. Man könnte Montags Morgen anfangen zu erzählen, die ganze Woche über weiter erzählen und Samstags wäre man immer noch beim Vorwort.

Es beginnt mit der Geburt und setzt sich über bis zu 40 Jahre Zucht weiter bis zum Tode oder zur Schlachtung fort. Aber selbst bei einer Schlachtung bringen die Nebenprodukte noch einen Erlös, der doppelt so hoch ist, wie ein ganzes Normales Rind erbringt. So zum Beispiel wird eine hirngegerbte Bisonhaut eines Bullen im Winterfell mit 1300,-- € bezahlt. Dankbare Abnehmer sind Indianer Freaks. Ihr höchstes ist ein Bisonfell im Tipi. Die aufgemachte Trophaee erbringt
1300,-- €. Alleine diese 2 Teile erbringen mehr wie ein bestens gemästeter Bulle jeder Rinderrasse.

Ich züchte jetzt seit 31 Jahren Bisons. Auf die Idee Bisons zu züchten kam ich über unseren damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Ertel, leider schon verstorben. Dieser sagte schon damals voraus, dass in der Landwirtschaft nicht Alle überleben können. Sein Appell: "Suchen Sie sich Nischen". Da kam ich auf Bisons. Gesagt getan, mit einem Paar fing ich an. Dies lief in meiner Herde von Eifeler Rotbunten Kühen mit.

Es kam dann ein Kalb. Dazu stellte ich dann noch einige mehrjährige Kühe und immer wieder einen blutsfremden Bullen dazu. Und so vergingen die Jahre und jedes Jahr lernte ich dazu. Es ist ein unheimliches Wissen, was so in 30 Jahren ansammelt. Alles über Krankheiten, Gewohnheiten, Futter, Vermarkten , Zucht und Haltung.

Meine älteste Kuh, also die von meinem aller ältestem Paar ist erst letztes Jahr im Schneesturm an Kreislaufversagen eingegangen. Für kein Geld der Welt hätte ich sie geschlachtet. Sie sollte da einschlafen, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht hatte.

Derzeit habe ich die Herde enorm vergrößert. Auf einer Bergweide am Haus stehen derzeit 17  Rinder im Alter von 2 Jahren.  Es sind 25,2 ha an einem Stück. Im Herbst 2001 kommt ein blutsfremder Bulle dazu. Mit dieser Gruppe kann ohne weiteres 25 Jahre gezüchtet werden ohne etwas zu verändern. Nur die Nachzucht muss immer mit 11 Monaten verkauft werden. Bisonmütter führen ihre Kälber 11 Monate lang. Damit sind es Jungrinder oder Jungbullen und müssen so um die 2800,-- € bis 3300,-- € bringen, je nach Veranlagung, Geschlecht und Gewicht. Die Nachfrage nach gutem Zuchtmaterial übersteigt jährlich deutlich die Anzahl des zum Verkauf stehendem Jungvieh.

Alles Jungvieh ist dann mit Papieren des Landeskontrollverbandes versehen und entwurmt mit Ivomec. Ältere Tiere sind auf Leukose und Brucellose untersucht vom Veterinäramt.

Sollten Sie sich eine Herde anschaffen wollen, dann kaufen Sie am besten aus 2 verschiedenen Zuchten. Also aus der einen  die Weiblichen und aus der Anderen einen super Bullen. Bitte nicht auf Sonderangebote zu einen extrem billigem Preis hereinfallen. Es könnte folgendes sein. Die Kuh könnte mal die Nachgeburt nicht wegbekommen haben und dadurch nicht mehr aufnehmen. Ein ganz billiger Bulle könnte unfruchtbar sein und Sie warten 2 Jahre vergeblich auf Nachzucht. Dass Bullen unfruchtbar sind kommt öfters vor. Ich überprüfe das wie folgt. Meinen Deckbullen lasse ich den ganzen September zu den Kühen. Am ersten Oktober nehme ich den raus und lasse den Ersatz zur Herde. Am ersten November den dritten Bullen zu den Kühen. Alle Kälber, die von Ende Mai bis Ende Juni kommen, stammen vom Hauptbullen. Ende Juni bis Ende Juli geborenen Kälber stammen dann vom 2. Bullen und der Beweis ist erbracht, dass er befruchtet. Sollte noch ein Nachzügler kommen, so stammt das Kalb vom 3. Bullen. Haben aber alle Kühe bereits ihre Kälber, wird der 3. Bulle ein Jahr später einen Monat früher zu den Kühen gestellt . Bringt er Kälber ist auch er fruchtbar. Künstliche Sperma Untersuchung geht auch, ist aber mit enormen Stress für Bullen und Mensch verbunden. Künstliche Besamung ist vom Stress her kaum möglich.

Zahm wird ein von einer Bisonkuh groß gezogener Bison nie. Der Bison wird sich nie anfassen oder streicheln lassen. Er sieht gutmütig bis gelassen aus .Haben Sie viel Umgang mit den Tieren, dann akzeptieren die Bisons Sie. Das ändert sich schlagartig wenn die Bisons in eine Enge getrieben werden. Da reagieren sie mit Panik. Anders verhält sich ein Bison, der aus irgendeinem Grund mit der Flasche großgezogen werden muss. Der kann vollkommen zahm werden, so dass er sogar geritten werden kann. Ein gerittener Bisonbulle ist schneller wie das schnellste Rennpferd. Der legendäre Bisonbulle "Hardy Wallbanger" ist 153 mal gegen Rennpferde geritten worden und hat alle 153 mal gewonnen.